Unter strahlend blauem Himmel wurde das traditionelle Erntedankfest gefeiert. Ein langer Festzug durchquerte die Hofmark und steuerte dann auf den Neuen Marktplatz zu, wo alles für einen Gottesdienst unter freiem Himmel und das anschließende Erntefest bestens vorbereitet war.
„Wir danken für all das, was unser Leben ausmacht, liebe Menschen, Gesundheit, erholsamer Urlaub“, zählte Pfarrer Hans Heindl auf, hinterfragte aber gleichzeitig: „Empfinde ich Dankbarkeit für meinen Glauben? Bin ich Gott und den Mitmenschen etwas schuldig geblieben?“ Er ging in seiner Predigt mit dem vorherrschenden negativen Denken in der Gesellschaft und in der Politik stark ins Gericht. „Kritisieren ist ein Lieblingssport geworden. Jeder Vorschlag wird sofort in der Luft zerrissen“. Fehler würden nur am anderen auffallen, und doch sei der Wunsch nach der Würdigung des eigenen Bemühens groß. An dieser Stelle erinnerte er an die Schöpfungsgeschichte, die im Evangelium vorgetragen wurde. „Siehe, es war gut“, heißt es dort. „Und am letzten Schöpfungstag heißt es sogar „Siehe, es war sehr gut“, sagte Hans Heindl und verwies darauf, dass die Bibel ab der ersten Seite zum positiven Denken einlädt: „Gott selber macht es uns vor.“ Auch die Erntegaben würden jedes Jahr Anlass sein, das positive Denken nicht zu vergessen.
Der Dank von Pfarrer Hans Heindl galt dem Blechwerk der Sing- und Musikschule für die musikalische Begleitung, dem Helferteam, das die Altarbühne aufbaute, dem Markt Bad Birnbach für die Unterstützung, den Mesnerinnen für den Schmuck auf der Bühne und den Erntealtar in der Pfarrkirche, den Teilnehmern am Festzug und die umfangreiche Vorbereitung samt dem Schmücken der Wägen und dem Herrichten der Erntekrone sowie dem Pfarrgemeinderat und vielen helfenden Händen für das Binden der Erntesträußchen und Errichten der Erntekrone. Ein besonderer Gruß galt den Erstkommunionkindern und den Kindergartenkindern, die nach einem Jahr Pause wieder mit dabei waren. – Viktor Gröll