
29 Teilnehmer aus dem Pfarrverband hatten sich zu einer weiteren Indienreise unter der bewährten Leitung und Organisation von Pater David aufgemacht.
Erstes Ziel war Delhi mit dem Besuch von Qutb Minar, wo es ein Minarett der indo-islamischen Architektur aus dem 13. Jahrhundert zu sehen gab und die weltweit größte hinduistische Tempelanlage. Am nächsten Tag besuchte man das weltberühmte Taj Mahal in Agra und Fort Agra, Sitz und Hochburg des Mogulreiches. Der letzte Höhepunkt im Norden Indiens war Jaipur, die Hauptstadt des größten Bundeslandes Rajasthan mit rund 3,5 Millionen Einwohnern.
Dann ging es nach Goa an die mittlere Westküste Indiens. Die Region war 450 Jahre bis 1961 portugiesische Kolonie und wurde kulturell nachhaltig europäisch beeinflusst. Sie hat daher einen hohen katholischen Bevölkerungsanteil. In Goa war ein Tag zur freien Verfügung und viele genossen das Baden am Strand des arabischen Meeres.
Ein weiteres schönes Erlebnis in Goa war der gemeinsame Gottesdienst mit Pater David und Mitbrüdern in der Kirche des heiligen Franz Xaver. Die sterblichen Überreste des heiligen Franz Xaver, der als der zweite Apostel Indiens gilt, werden hier in einem silbernen Sarg aufbewahrt. In Goa lebt eine Bevölkerungsschicht mit höherem Lebensstandard, auch ist das Bildungswesen gut ausgebaut. Goa ist reich an Bodenschätzen, tragende Säule der Wirtschaft ist dort mittlerweile der Tourismus.
Nächstes Ziel war Cochin, die Handelshauptstadt Keralas an der Südwestküste Indiens. Nach dem Besuch der Franziskanerkirche und des jüdischen Viertels mit der Synagoge ging die Busfahrt weiter nach Alleppey, dem indischen Venedig. Die Hausbootfahrt in den Backwaters, einem verzweigten Wasserstraßennetz im Hinterland der Malabarküste Keralas, bleibt unvergessen.
Des Weiteren durften die Indienfreunde aus dem Rottal durch die tropische Ebene Keralas bis auf 1800 Meter Höhe nach Munnar reisen, wo Urwälder, Savannen, Wasserfälle und ausgedehnte Teeplantagen den Weg säumten.
Als letztes Bundesland stand Tamil Nadu, Land der Tamilen und Heimat von Pater David auf dem Programm. Höhepunkt des Tages war der Besuch der Amsam Don Bosco Berufsschule. Hier werden junge Menschen z. B. für Handwerksberufe oder Krankenpflege ausgebildet. Bewirtung und verschiedene Tanzvorführungen von Kindern und Jugendlichen begeisterten die Reisegruppe.
Pater David stellte auch seinen jungen Cousin Pater Charly Gabriel vor, der alle noch mit einem Einzelsegen verabschiedete. Weitere Station in Tamil Nadu war die Tempelstadt Mahabalipuram, ein UNESCO-Weltkulturerbe und eines der Hauptzentren des Shiva-Kultes.
Der letzte Tag vor dem Heimflug begann mit der Besichtigung der Kirche zur göttlichen Barmherzigkeit, die in den letzten Jahren mit viel Eigenleistung der christlichen Gemeinde errichtet wurde und in der die Gruppe gemeinsam betete. Weiter war der Besuch der Franz-von-Sales-Schule in Kelabakkam ein besonderes Erlebnis, wo etwa 2600 Kinder aller Altersstufen unterrichtet werden.
Weiter ging die Fahrt nach Chennai, der Hauptstadt des Bundesstaates Tamil Nadu. Der heilige Apostel Thomas ist hier, nachdem er den Märtyrertod erlitten hat, begraben. Jeder konnte an seinem Grab noch ein stilles Gebet sprechen. Nun war es an der Zeit, Abschied zu nehmen. Über Dubai ging es zurück in die Heimat. — Anita Tropp