Kurz vor dem Feiertag „Allerheiligen“ beschäftigten sich die Kinder von Bad Birnbach, Hirschbach und Kirchberg im Familiengottesdienst mit der Frage: Wer sind Heilige, und was bedeutet eigentlich „heilig“? Wie unterscheiden sich die Heiligen von uns? Und: Gibt es vielleicht auch unter uns Heilige?
In der Predigt erklärte Teresa Aigner, dass man nicht etwa durch besonders außergewöhnliche Dinge heilig würde, sondern dadurch, dass man sich zum Beispiel für andere einsetze. Heilige sind ganz normale Menschen, die auf den Ruf Gottes hören und so leben, wie Jesus Heiligkeit beschreibt. Und genau wie der Regenbogen, der in bunten Farben am Altar strahlte, den Himmel mit der Erde verbindet, so verbinden wir seine Farben mit den Heiligen.
Wie das aber genau zu verstehen ist, erklärten die Kinder den Gottesdienstbesuchern anschaulich mit ihren Worten und mit Symbolen, die alle beim Regenbogen einen passenden Platz fanden.
Die Farbe Blau zum Beispiel lässt an den heiligen Nikolaus denken. Mit dieser Farbe verbinden wir das Meer. Nikolaus ist der Schutzpatron der Seefahrer, weil er Menschen aus Seenot gerettet hat. Die heilige Elisabeth bringen wir mit der Farbe Orange in Verbindung, die hier für Begeisterung steht. Elisabeth ließ sich von der Begeisterung Jesu anstecken und half den Kranken, damit diese gesund werden konnten. Für den heiligen Franz von Assisi steht die Farbe Grün, weil er die Natur mit ihren Pflanzen und Tieren so sehr liebte. Die Farbe Grün soll uns vermitteln, dass Gott es mit der gesamten Schöpfung gut mit uns meint. Der heilige Bruder Konrad findet seinen Platz bei der Farbe Lila, weil diese Farbe in der Kirche die Bedeutung des Wartens hat. 40 Jahre lang saß Bruder Konrad an der Pforte des Kapuzinerklosters in Altötting und erwartete dort die Menschen. Er hatte für jeden ein offenes Ohr. Der rote Mantel des heiligen Martin wurde natürlich bei der Farbe Rot abgelegt. Und dann war da noch die heilige Lucia, die den verfolgten Christen Lebensmittel in ihre Verstecke brachte. Damit sie die Hände zum Tragen frei hatte, trug sie einen Lichterkranz auf dem Kopf, der so auch noch Wärme und Licht zu den Menschen trug. Die Farbe Hellblau soll stehen für alle Menschen, die uns Vorbilder sind oder waren. Menschen, die uns Gutes getan haben. Das können natürlich auch verstorbene Menschen sein.
Die Kinder hatten zusammen mit ihren Eltern kleine Teelichte mit Aufklebern versehen, auf denen in Regenbogenfarben zu lesen war: „Du bist mir heilig“.Teresa Aigner machte darauf aufmerksam, dass jeder Gottesdienstteilnehmer beim Verlassen der Kirche ein solches kleines Teelicht mit heimnehmen könne.
Dort solle jeder sich Gedanken machen, wer ihm vielleicht heilig ist, weil diese Person ihm irgendwann mal hilfreich zur Seite stand. Oder ob es jemand gibt, der einfach gerade ein kleines wärmendes Licht gebrauchen könnte. An solch einen Menschen sollte man dann dieses Teelicht weiterschenken.
Ein sehr schöner Gedanke, auf den uns die Kinder unserer Pfarrgemeinde am Ende dieses Familiengottesdienstes gebracht haben. All diese Kinder verdienen auch ein solches Teelicht, denn sie allesamt sind uns heilig.
Text: Karin Vogel