20 Jahre ist es her, dass im ländlichen Bad der Jeremia Chor gegründet wurde. Fünf Mitglieder zählte er damals. Heute ist er aus dem Leben der Pfarrei nicht mehr wegzudenken. Schier unzählige Gottesdienste hat der Klangkörper in all den Jahren musikalisch umrahmt. Genauso wurde das Jubiläum begangen: mit einem Gottesdienst und viel Musik.
Die Instrumentalisten geleiteten die Sängerinnen und Sänger in die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, wo Chorleiterin Olivia Schwate, seit Anbeginn Motor des Jeremia Chores, zunächst einleitende Worte fand. „Es war eine Idee von Mario Unterhuber, damals als Gemeindereferent“, erinnerte sie an die Gründungsgeschichte des Chores. „Danke, dass Du den Stein ins Rollen gebracht hast“, sagte sie zu Unterhuber, der den Gottesdienst zelebrierte. Corona habe dafür gesorgt, dass man einige Mitglieder verloren habe, fuhr Schwate fort und zeigte sich dankbar gegenüber jenen, die treu dabeigeblieben sind. Zusammenhalt und Geselligkeit seien wichtig in der Gemeinschaft, betonte sie. Neben ihr ist Alois Pilzweger von Beginn an beim Chor. Dank sagte sie allen Mitstreitern, aber auch ihrer eigenen Familie für die Unterstützung.
Diakon Mario Unterhuber begann mit einem Gedankenexperiment. „Stellen Sie sich ein Leben ohne Musik vor“, forderte er die Besucher des Gottesdienstes auf. Vieles sei sicher verzichtbar. „Aber bestimmt verbindet jeder wichtige Momente im Leben mit Musik. Musik geht unter die Haut, ganz tief“, sagte der Geistliche. Und: „Gottesdienste wären ein Trauerspiel, wenn es nicht Menschen gäbe, die es zum Glaubensfest durch Musik machten.“ Genau dies sei auch die Intention gewesen, den Jeremia Chor zu gründen.
Unterhuber wertete es als „schönes Zeichen, dass in der Kirche etwas wachsen kann“. In seiner Predigt verwies Mario Unterhuber auf viele Bibelstellen, die sich mit Musik befassen. Einen derartigen Ratschlag zitierte er nicht nur, sondern beherzigte ihn auch: „Wo es Musik und Gesang zu hören gibt, halte keine langen Reden! Es wäre der schlechteste Augenblick, deine Weisheit anzubringen.“ Musik sage schließlich mehr als tausend Worte. „Das nehme ich mir zu Herzen“, sagte Unterhuber und schloss auch gleich wieder mit einem „Amen“, um dem Jeremia Chor die ganze Aufmerksamkeit zu schenken.
Zum Ende des Gottesdienstes gab es freilich noch eine Besonderheit. Das obligatorische „Gehet hin in Frieden“ nach dem Segen stimmte an diesem Tag nur bedingt, denn unmittelbar im Anschluss gab der Jeremia Chor quasi noch ein Zusatz-Konzert. Es war auch der Moment gekommen, Dank zu sagen. Der erste galt Chorleiterin Olivia Schwate, die von Chorsprecherin Kathi Wagmann einen großen Blumenstrauß bekam. Ein Geschenk gab es dann von den beiden für Mario Unterhuber, und schließlich bedankten sich auch Pfarrer Hans Heindl, Pastoralreferentin Teresa Aigner, Pfarrgemeinderatsvorsitzende Elisabeth Göblmeier und Kirchenpfleger Bertram Neureiter mit Geschenken für den Chor, die Olivia Schwate entgegennahm.
Das größte Geschenk für den Jeremia Chor an diesem Tag war aber gewiss der Applaus der Gottesdienst- und Konzertbesucher, der in reichem Maße gespendet worden ist. – Viktor Gröll