Zunächst erinnerten sich die Mitglieder an die früheren, noch gar nicht so arg lange zurückliegenden Zeiten: die Ruhestandsgeistlichen Prälat Blaschko, Pfarrer Hauner, Pfarrer Schoßleitner und Msgr. Kallmaier unterstützten dankenswerterweise das Team der Hauptamtlichen mit Gottesdienstaushilfen. Sie sind innerhalb weniger Jahre alle verstorben.
Der nächste Blick galt der aktuellen Situation:
Seit über einem Jahr arbeitet unsere Pastoralreferentin Teresa Aigner einige Wochenstunden im Bischöflichen Ordinariat in der Berufseinführung mit, so dass sie uns nur mehr mit halber Stelle für die Arbeit im Pfarrverband zur Verfügung steht.
Die letzte einschneidende Veränderung haben wir im vergangenen September erfahren, als Diakon Mario Unterhuber unseren Pfarrverband verlassen hat. Seine Aufgaben wie Taufen, Trauungen, Beerdigungen, Gottesdienste in den Ferienzeiten und zu den Hochfesten, die Seelsorge in den Senioreneinrichtungen der Pfarrei und in der Kurklinik Rosenhof, die geistliche Begleitung des Pfarr-Caritasvereins und des Pfarrgemeinderates Hirschbach müssen seitdem in den normalen Arbeitsalltag von Teresa Aigner, Pater David und mir integriert werden.
Ebenso sind zum 1. September 2023 der evangelische Pfarrer Dr. Philipp Augustin und der Pfarrvikar von Dietersburg versetzt worden. Sie und Diakon Unterhuber waren Teil unseres Notfallseelsorgeteams, das auf diese Weise auch verkleinert worden ist. Nun wechseln wir uns noch zu fünft wöchentlich in der Notfallseelsorgebereitschaft ab für den Bereich der Pfarrverbände Dietersburg-Egglham und Bad Birnbach (Pfarrer Max Weigl und Pfarrassistentin Christine Lindemann (beide Dietersburg) und Teresa Aigner, Pater David und ich).
Die Gottesdienste im Rosenhof, im BRK Lebenszentrum Gräfin Arco, in der Tagespflege MediVital und im pro aktiv Pflegezentrum sind uns sehr wichtig und sollen, wenn irgend möglich, nicht ausfallen. Unter Umständen könnte es schwierig werden, wenn zu diesen Gottesdiensten, die allesamt nachmittags stattfinden, eine Beerdigung hinzukommt und nur ein Zelebrant zur Verfügung steht. Aber auch da wird sich bestimmt eine Lösung finden.
Zu diesen personellen Veränderungen hinzu kommt die Beobachtung, dass seit den Coronazeiten die Zahl der Gottesdienstbesucher stark rückläufig geworden ist.
Bei einer intensiven Diskussion wurden vor allem folgende Fragen bedacht:
- Was muss bleiben und weitergeführt werden?
- Worauf kann man verzichten?
- Wo können wir verstärkt als Pfarrverband zusammenhelfen?
- Wie können wir ohne gravierende Abstriche die Hochfeste des Kirchenjahres weiterhin in jeder Pfarrei festlich begehen?
Im Ergebnis waren sich die Mitglieder des Pfarrverbandsrates einig:
Kürzungen beim Gottesdienstangebot sind unumgänglich, aber moderat möglich, wenn jede Pfarrei ein bisschen zurücksteckt und, wo es sich anbietet, der eine oder andere Sonn- oder Feiertagsgottesdienst als „Pfarrverbandsgottesdienst“ gefeiert wird, wie es ohnehin einige Male auch in der Vergangenheit bereits ohne Schwierigkeiten der Fall war.
Was allen wichtig war: dass die bisherigen drei Gottesdienstzeiten (Samstag 18.30 Uhr und Sonntag 9.00 Uhr und 10.30 Uhr) im Pfarrverband auch weiterhin angeboten werden.
Ab 1. Januar 2024 werden nach dem Beschluss des Pfarrverbandsrates in den einzelnen Pfarreien die regelmäßigen Gottesdienste wie folgt gefeiert:
Asenham:
Sonntagsgottesdienst: sonntags um 9.00 Uhr 14-tägig (im Wechsel mit Kirchberg)
Der Vorabendgottesdienst am Samstag entfällt künftig.
Bad Birnbach:
Werktagsgottesdienst: donnerstags um 19.00 Uhr (Winterzeit: Pfarrkirche * Sommerzeit: Aunham, Lengham, Schwaibach, Pfarrkirche im wöchentlichen Wechsel)
Sonntagsgottesdienst: sonntags um 10.30 Uhr
Die monatliche Beichtgelegenheit ist künftig donnerstags um 18.30 Uhr vor dem Gottesdienst in der Pfarrkirche.
Der Gottesdienst mittwochs um 8.30 Uhr und der Vorabendgottesdienst samstags um 18.30 Uhr entfallen künftig.
Bayerbach:
Werktagsgottesdienst: 14-tägig freitags um 19.00 Uhr (Winterzeit: Pfarrkirche und Langwinkl im Wechsel * Sommerzeit: Pfarrkirche, Holzham und Langwinkl im Wechsel)
Sonntagsgottesdienst: samstags um 18.30 Uhr / sonntags um 10.30 Uhr (im wöchentlichen Wechsel mit Hirschbach)
Hirschbach:
Werktagsgottesdienst: 14-tägig dienstags um 19.00 Uhr (Winterzeit: Pfarrkirche Hirschbach * Sommerzeit: Wallfahrtskirche Brombach)
Sonntagsgottesdienst: samstags um 18.30 Uhr / sonntags um 10.30 Uhr (im wöchentlichen Wechsel mit Bayerbach)
Kirchberg:
Sonntagsgottesdienst: sonntags um 9.00 Uhr 14-tägig (im Wechsel mit Asenham)
Der Vorabendgottesdienst am Samstag entfällt künftig.
An besonderen Tagen bzw. wenn es aus verschiedenen Gründen sonntags zu Terminüberschneidungen kommt, können diese regelmäßigen Zeiten abweichen. Deshalb bitte immer die Angaben im Pfarrbrief beachten.
Die oben genannte Regelung ist auch im Hinblick darauf entstanden, dass die Gottesdienste am Wochenende in jedem Fall wie geplant stattfinden können, wenn einer der Priester geplant oder kurzfristig ausfällt (Urlaubszeit, Krankheit).
Für die Gottesdienste in den „Heiligen Zeiten“ (Weihnachten, Ostern) sind nur kleine Anpassungen nötig, die man sicher verschmerzen kann (Wort-Gottes-Feier im Wechsel zwischen Pfarreien statt Eucharistiefeier, Verschiebung der Uhrzeit).
Desweiteren wurde folgende Regelung für Beerdigungen in der Winterzeit beschlossen, damit der Totengräber möglichst bei einigermaßen Tageslicht seine Arbeit verrichten kann:
Beginn um 14.30 Uhr am Friedhof mit der Bestattung, im Anschluss Gottesdienst in der Kirche.
Liebe Schwestern und Brüder!
Bitte verstehen Sie die genannten Änderungen nicht als „Ausdünnung des Gottesdienstangebotes“. Es soll auch nicht ein Jammern über viel Arbeit sein. Wir wollen lediglich um Verständnis für die Regelungen bitten, wie wir versuchen, für alle Pfarreien und alle Bereiche der Seelsorge, die in unserem Pfarrverband vielfältig sind, so dazusein, dass wir noch für die Menschen, die uns brauchen, wirklich dasein können und nicht schon wieder zum nächsten Termin hetzen müssen, weil für das Eigentliche keine Zeit mehr ist.
Seit Jahrzehnten geistert in der katholischen Kirche schon der Begriff „Priestermangel“ herum. Mittlerweile ist es nicht mehr nur ein Mangel an Priestern, sondern auch ein Mangel an pastoralen Mitarbeiter:innen. In unserem Bistum gibt es z. B. seit Monaten schon Pfarrverbände, in denen die Planstelle „pastorale:r Mitarbeiter:in“ nicht mehr besetzt werden kann. D. h. der „Mangel“ ist kein Begriff mehr, den man halt so verwendet, weil man sich daran gewöhnt hat. Der Mangel ist da. Jetzt!
Darum unsere große Bitte: Helfen wir zusammen und halten wir zusammen, Schwestern und Brüder, damit „die christliche Gemeinde des Pfarrverbandes Bad Birnbach“ zu spüren ist, lebt und eine Zukunft hat.
Im Namen des Pfarrverbandsrates Bad Birnbach
Ihr Pfarrer
Hans Heindl