Nach dem Fußmarsch erreichten die Gläubigen gut gelaunt und frohen Mutes ihr Ziel und feierten unter freiem Himmel den Wallfahrtsgottesdienst mit. Zelebrant war Helmut Rakowski, der Provinzial des Kapuzinerordens.
In seiner Predigt ging es um „das Buch auf dem Nachttisch“, bei dem vielen von uns vielleicht schon aufgefallen ist, dass dieses Buch meistens am Anfang und am Ende leere Seiten aufweist. Auf unser Leben bezogen bedeutet dies, dass auch unser ganz eigenes „Lebensbuch“ noch nicht komplett geschrieben ist. Es lässt uns Raum, um es auszufüllen mit Dingen, die uns wichtig sind oder mit besonderen Erlebnissen, die in diesem persönlichen Buch unbedingt festgehalten werden sollten. Wir sollten diese Seiten unbedingt füllen, uns aber zuvor Gedanken darüber machen, was wir selbst gern dort lesen würden. Jemand, der zuerst nachdenkt und danach aufschreibt, bringt oft bessere Ideen zu Papier als jemand, der gleich lauthals mit seinen Vorschlägen herausplatzt. Das Ergebnis eines ruhigen Menschen sei oftmals solider, weil es besser durchdacht ist. Man müsse nicht stets laut und selbstsicher auftreten, denn auch im Hintergrund könne man sehr viel Positives bewirken – so wie Bruder Konrad, dessen Leben auch eher unspektakulär war. Im Anschluss an den Wallfahrtsgottesdienst wurde Josef Lindinger von Helmut Rakowski für seinen langjährigen Einsatz beim Glockenläuten geehrt.
Die Gläubigen nahmen dann die Gelegenheit wahr, bei einer Brotzeit noch gemütlich beieinander zu sitzen, bevor alle sich wieder auf ihren Heimweg begaben. Text: Karin Vogel