Ohne jeden Zweifel hat sich Maria Schmirali große Verdienste um die Pfarrei Bayerbach, dabei speziell und die 1861 errichtete Kapelle in Holzham – und damit um die ganze Dorfgemeinschaft erworben. Deutlich wurde das bei der Verabschiedung Schmiralis, zu der Pfarrer Hans Heindl, Kirchenpfleger Josef Sailer und Pfarrgemeinderatsvorsitzende Maria Hager nach Holzham kamen.
Seit der ersten Renovierung der „Weilerkapelle“, wie sie die Liste der Baudenkmäler nennt, vor 35 Jahren hat Maria Schmirali den Mesnerdienst ausgeübt und sich um die Pflege gekümmert. Das tägliche Öffnen und Schließen des kleinen, als Ziegelbau mit Dachreiter errichteten Gotteshauses oblag ihr – und somit der stets ungehinderte Zugang für Einheimische und Gäste. Dass Schmirali dies alles ehrenamtlich und ohne Entgelt getan hat, ist das eine. Dass die Opferstockspenden vollständig auf einem eigenen Konto angesammelt werden konnten, ist das andere. Fast alle laufenden Aufwendungen zahlte die Mesnerin nämlich für „ihre“ Kirche aus der eigenen Tasche.
Anfangs fanden monatlich Gottesdienste, Kreuzwege, Maiandachten, Oktoberrosenkränze und Sterberosenkränze statt. Vieles ist geblieben, manches nicht. Nach wie vor gibt es aber Gottesdienste. Stete Unterstützung gab es zu allen Zeiten, etwa von der Familie Neubauer in Form von schönen Blumenspenden, aber auch der notwendige Strom wurde von der Familie über die vielen Jahre bereitgestellt. Die Kapelle selbst verfügt über keinen eigenen Anschluss. Alle Jahre spendete die Familie Winbeck einen Christbaum und sorge für die Gasheizung bei den Wintergottesdiensten.
All jenen, die einen Beitrag für das Kirchlein geleistet haben, galt in der Runde in großes „Dankeschön“. Der größte Dank von Pfarrer Hans Heindl, Kirchenpfleger Josef Sailer und Pfarrgemeinderatsvorsitzender Maria Hager ging aber ausdrücklich an Maria Schmirali für ihre Lebensleistung rund um ihre Herzensangelegenheit, nämlich die schmucke Kirche in Holzham.
Die 160 Jahre alte Kapelle befand sich zunächst in Privatbesitz und ging 1970 auf die Pfarrei über. Erst 2019 hat sich übrigens eine Gruppe engagierter Holzhamer zusammengetan und eine neuerliche Renovierung durchgeführt – gut 30 Jahre nach der ersten. Die eng gestellten Bänke wurden entzerrt, Malerarbeiten durchgeführt, Verkabelungen erneuert und neu geordnet. Die Arbeitsleistungen wurden durch großzügige Spenden untermauert, sodass die Rücklagen für die Kapelle auch in diesem Fall nicht angegriffen werden mussten. Das kleine Gotteshaus steht also gut da.
Jetzt hofft Maria Schmirali, dass sich auch weiterhin jemand findet, der sich um die Kleinod kümmert. Ihre jahrelange Mühe soll schließlich auch künftig Früchte tragen. Pfarrer Hans Heindl bläst ins gleiche Horn. Er kann sich auch eine Team-Lösung gut vorstellen, um die Lasten auf mehrere Schultern zu verteilen. Wie auch immer: Es wäre ein Schaden, würde die Kapelle verwaisen. Das mag sich gewiss auch in der Dorfgemeinschaft niemand vorstellen, denn in der Tat: Es würde etwas fehlen in Holzham, wenn die Kirche nicht mehr offen wäre und keine Gottesdienste mehr stattfänden. Etwas ebenso Liebgewonnenes wie Selbstverständliches.
Text: Viktor Gröll