Bischöfliche Visitation im Pfarrverband

Pfarrverband Bad Birnbach am 28.10.2022

PV2022-10  Auftaktabend Visitation Viktor Gröll Foto: Viktor Gröll
Gottesdienst zum Auftaktabend der Visitation in Bad Birnbach

Der Auftaktabend eröffnet die Bischöfliche Visitation im Pfarrverband.

2019 hat Bischof Ste­fan Oster mit der Visi­ta­ti­on der Deka­na­te und Pfarr­ver­bän­de im Bis­tum Pas­sau begon­nen. Jetzt erfolg­te der Auf­takt auch im Pfarr­ver­band Bad Birn­bach. Dom­ka­pi­tu­lar Dr. Anton Spreit­zer kam zum Got­tes­dienst in der Pfarr­kir­che Mariä Himm­mel­fahrt und zum anschlie­ßen­den Auf­takt­abend in das Pfarr­heim Bru­der Konrad. 

Den Got­tes­dienst zele­brier­te er mit Pfar­rer Hans Heindl und Pfarr­vi­kar Pater David. Von Zwie­tracht war im Evan­ge­li­um die Rede, das Pater David ver­kün­de­te. Der Vater gegen den Sohn und der Sohn gegen den Vater, hieß es da. Ich bin gekom­men, um Feu­er auf die Erde zu wer­fen“, wird Jesus zitiert. Ein ver­gleichs­wei­se ver­stö­ren­des Evan­ge­li­um, möch­te man mei­nen. Was hat der Jesus da g’raucht“, frag­te auch der Dom­ka­pi­tu­lar, um es aber dann ganz anders zu inter­pre­tie­ren. Es gehe um die Fra­ge: Wozu bin ich auf der Welt?“ 

Die Fra­ge sei beson­ders bri­sant, stel­le man sie jun­gen Men­schen. Wel­che Ent­schei­dung tref­fen sie, etwa zu Schu­le und Aus­bil­dung. Und mit wem will man sein Leben tei­len? Ent­schei­dun­gen für etwas sei­en also auch eine Ent­schei­dung gegen etwas, beton­te Spreitzer. 

Jesus habe nicht unter den Men­schen gelebt, um zu allem Ja und Amen“ zu sagen. Man­ches habe ihn fürch­ter­lich auf­ge­regt, beson­ders die Schein­hei­li­gen“. Er habe viel­mehr eine kla­re Linie ver­tre­ten, Direkt­heit und Wahr­haf­tig­keit mit Lie­bens­wür­dig­keit ver­bun­den, beton­te der Pre­di­ger und erläu­ter­te eini­ge Sze­nen aus Jesu Leben. Dabei beton­te er: Wer ehr­lich zu sich sei, der wis­se, dass es immer etwas zu ver­bes­sern gebe. 

Wie möch­te ich sein? Was möch­te ich für ein Mensch sein? Das sei­en Fra­gen, die man an die Erwach­se­nen rich­ten müs­se. Und wei­ter: Wenn es in der Kir­che nicht zuerst um Gott, Jesus und den Hei­li­gen Geist gehe, dann brau­chen wir die Kir­che nicht“. Es müs­se um Gott gehen, man müs­se sich gegen­sei­tig stär­ken, hel­fen und zuhören.

Damit war auch die Über­lei­tung zum Gesprächs­abend im Pfarr­heim gege­ben, wo Pfar­rer Hans Heindl die Gäs­te begrüßte. 

PV 2022-190 Auftaktabend Visitation Hans Heindl Foto: Hans Heindl

Die Visi­ta­ti­on sei kei­ne Heim­su­chung, son­dern ein Besuch. Gesprä­che über Anlie­gen, Sor­gen, aber auch Freu­den inner­halb des Pfarr­ver­ban­des wol­le man füh­ren, sag­te Spreit­zer. Visi­ta­ti­on die­ne dazu, neben der Prü­fung der wirt­schaft­li­chen Ver­hält­nis­se des Pfarr­ver­ban­des auch die Gläu­bi­gen ken­nen­zu­ler­nen. Die­se wie­der­um sol­len die Mög­lich­keit bekom­men, zu erfah­ren, was in Pas­sau vor sich geht. Die Glau­bens­kir­che funk­tio­nie­re nicht mehr so wie frü­her, wes­halb man neue Wege fin­den müs­se, um den Glau­ben wie­der auf­zu­bau­en und leben­di­ge Tra­di­ti­on in den ein­zel­nen Grup­pen und Ver­ei­nen auf­le­ben zu las­sen. Auch in der Gestal­tung der Got­tes­diens­te soll­te jeder Got­tes­dienst­be­su­cher sein Leben erken­nen kön­nen. Eben­so habe Coro­na Aus­wir­kun­gen mit sich gebracht. Jeder kön­ne sich Gedan­ken machen, wie er sich in der Pfar­rei ein­brin­gen könnte. 

Spreit­zer ging auch näher auf die Miss­brauchs­kri­se ein. Die­se habe vie­le dazu bewegt, aus der Kir­che aus­zu­tre­ten. Er ver­si­cher­te, dass die Diö­ze­se die­ses The­ma sehr ernst neh­me und sich mit der Auf­ar­bei­tung beschäf­ti­ge. Die Fra­ge nach dem Umgang mit Kin­dern stel­le sich für vie­le Pries­ter jetzt als beson­ders schwie­rig dar. Er bat dar­um, mit rea­lis­ti­schem Blick die schuld­lo­sen Pries­ter zu ver­tei­di­gen, wol­le das The­ma aber kei­nes­falls schönreden. 

Rebek­ka Redin­ger-Kneißl lud nun zur Grup­pen­ar­beit. Es wur­de dar­über gespro­chen, wie die Pfar­rei auf ande­re wir­ke, was ver­än­dert wer­den kön­ne und wel­che Rol­le Gott im eige­nen Leben spielt. Es folg­ten teils sehr per­sön­li­che Bei­trä­ge, unter ande­rem von Jochen Peters und Chris­ti­ne Feil­hu­ber. Rebek­ka Redin­ger-Kneißl wies auf den Klau­sur­tag am 21. Janu­ar 2023 hin, zu dem man sich im Pfarr­bü­ro anmel­den kann. Pfar­rer Hans Heindl dank­te Dom­ka­pi­tu­lar Dr. Anton Spreit­zer für die Gestal­tung des Abends und den Pfarr­an­ge­hö­ri­gen für das Inter­es­se. Gemein­sam wur­de noch ein Gebet aus dem 14. Jahr­hun­dert gespro­chen, bevor der Abend zu Ende ging.

Text: Vik­tor Gröll / Karin Vogel

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