Altarweihe als krönender Abschluss der Renovierung der Wallfahrtskirche Langwinkl

Pfarrverband Bad Birnbach am 30.08.2022

BY 2022 07 Altarweihe 1 Dankesworte Johann Lehner Foto: Johann Lehner
Bischof Dr. Stefan Oster entzündete Weihrauch auf dem neuen Altar in der Wallfahrtskirche Langwinkl.

Sieben Jahre sind vergangen, seit die Sanierung der Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung in Langwinkl ihren Lauf genommen hat. Die Bauarbeiten sind seit geraumer Zeit abgeschlossen. Als letzter Akt folgte die liturgische Ausstattung, unter anderem Ambo und Altar. Der Altar wurde am 23. Juli 2022 durch Bischof Dr. Stefan Oster feierlich geweiht. Dabei kam eine Reliquie des heiligen Bruder Konrad in die Wallfahrtskirche.

Ein Fest­zug for­mier­te sich ent­lang der alten“ Stra­ße an Obst­gär­ten vor­bei hin­auf zur Lang­winkl-Kir­che. Der Rot­ta­ler Hei­li­ge war sicher selbst oft zur Mut­ter Got­tes von Lang­winkl hin­auf­ge­lau­fen. In der Kir­che ging Kir­chen­pfle­ger Josef Sai­ler auf die Arbei­ten und die Kos­ten ein. 606000 Euro wur­den auf­ge­wen­det, die Pfar­rei muss davon 35 Pro­zent tragen.

Ein Rück­blick: Der ers­te Bau­ab­schnitt im Außen­be­reich ver­lief nahe­zu ohne Pro­ble­me. 2018 kam der Schock: Ein mas­si­ver Haus­schwamm­be­fall wur­de fest­ge­stellt. Doch es gelang, das Wall­fahrts­kirch­lein zu ret­ten. Heu­te steht es wie­der schmuck auf jener Anhö­he, wo der stumm gebo­re­ne Schmieds­sohn aus Salz­burg, Johann Grien­wald, ein Mari­en­bild fand und spä­ter die Spra­che erlang­te. Er gelob­te, dort eine Kir­che zu bau­en. Um 1640, in der Zeit des 30-jäh­ri­gen Krie­ges, ent­stand eine Holz­ka­pel­le, bald dar­auf die heu­ti­ge Kir­che. Der Grau­bün­de­ner Bau­meis­ter Bar­to­lo­meo Vis­car­di fer­tig­te die Plä­ne. Die rei­chen Stu­cka­tu­ren im Inne­ren model­lier­ten um 1685 Pao­lo d’Allio und Gio­van­ni Bat­tis­ta Car­lo­ne, die Fres­ken des Pres­by­te­ri­ums schuf der Pas­sau­er Maler Carl Adam. Das Decken­ge­mäl­de der Him­mel­fahrt Mari­ens fer­tig­te Anto­ni­us Per­dold 1693 auf Lein­wand. Am 19. Mai 1686 wur­de das Kirch­lein von Weih­bi­schof Johan­nes Maxi­mus eingeweiht.

Jetzt kam Pas­saus Bischof Dr. Ste­fan Oster ins Rot­tal, um die Wei­he des neu­en Altars vor­zu­neh­men. Es ist schön, in solch ein Klein­od zu kom­men“, sag­te er und lob­te das Enga­ge­ment aller Betei­lig­ten, beson­ders der Ehren­amt­li­chen vor Ort. Oster sprach von einer her­aus­for­dern­den Zeit und einem gro­ßen Umbruch in der Kir­che, er nann­te auch die Skan­da­le der letz­ten Jah­re. In die Mit­te kom­men“, zu Jesus zu fin­den, dar­um gehe es.

Oster weih­te zunächst das Was­ser, nahm dann den Gläu­bi­gen in der Frei­heit jedes ein­zel­nen, es zu tun“, erneut das Tauf­ver­spre­chen ab und seg­ne­te mit dem geweih­ten Was­ser den Ambo. 

Sei­ne Pre­digt hielt der Bischof emo­tio­nal, frei und mit­ten unter den Gläu­bi­gen. Das Gebet war ihm dabei beson­ders wich­tig. Die ein­zi­ge, die wich­ti­ge Fra­ge der Jün­ger Jesu habe sich nicht danach gerich­tet, Hei­lung zu suchen oder Ber­ge zu ver­set­zen. Herr, leh­re uns beten“, habe sie gelau­tet. Wir haben auch heu­te kein Gebet nöti­ger als die­ses.“ Die Kir­che sei das Haus Got­tes. Man geht in einem ande­ren Frie­den heim, als man gekom­men ist“, beton­te der Bischof. Jetzt ahnen wir, dass es an so einem Ort eine Mit­te gibt – den Altar.“ Es sei die tiefs­te Sehn­sucht des Gekreu­zig­ten, dass wir alle inne­ren Frie­den und Freu­de fin­den. Er will uns zu Fami­li­en­mit­glie­dern machen, damit wir wis­sen, wer unser Vater ist.“ Man spü­re Ver­wandt­schaft zum Herrn, wenn wir trös­ten, wenn wir demü­tig sind, ande­ren die Füße waschen. Frie­den spü­ren, Freu­de spü­ren, das ist es, was wir an die­sem Altar feiern.“

Bischof Oster setz­te nun die Reli­qui­en des Rot­ta­ler Hei­li­gen Bru­der Kon­rad in den Altar ein und bespreng­te ihn mit Weih­was­ser von allen Sei­ten. Der drit­te Schritt war die Sal­bung des Altars mit Chri­sam. Nun wur­de Weih­rauch an fünf Stel­len auf dem Altar ent­zün­det, ehe er das Wei­he­ge­bet sprach. Es war still in der Kir­che, als das Altar­tuch auf­ge­legt, die Ker­zen ent­zün­det wurden. 

Erst dann ertön­te Musik, erst an die­ser Stel­le wur­de der Altar­raum in Licht getaucht. Pfar­rer Hans Heindl ver­las die von Ste­fan Oster unter­zeich­ne­te Urkun­de, den Altar kon­se­kriert und die Reli­qui­en ein­ge­las­sen zu haben.

BY 2022 07 Altarweihe Langwinkl 10 Viktor Grill
Pfarrer Hans Heindl trug die Reliquie des Heiligen Bruder Konrad in die Wallfahrtskirche Langwinkl.
BY 2022 07 Altarweihe Langwinkl 13 Johann Lehner
Bischof Dr. Stefan Oster setzte die Reliquie des Heiligen Bruder Konrad in den Altar der Wallfahrtskirche Langwinkl ein.
BY 2022 07 Altarweihe Langwinkl 7 Viktor Grill
Nach dem Einsetzen der Reliquie wurde der Altar verschlossen.
BY 2022 07 Altarweihe Langwinkl 2 Viktor Grill
Die erste Messe auf dem frisch geweihten Altar in der Wallfahrtskirche Langwinkl.

Es wur­de noch emo­tio­na­ler: Pfar­rer Mar­tin Kögl­mai­er, der lan­ge Jah­re in Bay­er­bach – und damit auch in Lang­winkl – gewirkt hat und 2018 sein Dia­man­te­nes Pries­ter­ju­bi­lä­um fei­er­te, kün­dig­te sei­nen Rück­zug aus dem Pries­ter­dienst an. Fei­er­lich über­gab er eine wert­vol­le, in Tet­ten­weis gefer­tig­te Sto­la an Pfar­rer Hans Heindl. Applaus bran­de­te auf. 

BY 2022 07 Altarweihe Langwinkl 3 Viktor Grill Foto: Viktor Gröll
Feierlich übergab Pfarrer Martin Köglmaier eine wertvolle, in Tettenweis gefertigte Stola an Pfarrer Hans Heindl.

Heindl dank­te allen Hel­fern mit Hand- und Spann­diens­ten, Gön­nern und Spen­dern, der bischöf­li­chen Finanz­kam­mer für die Zuwen­dun­gen, dem För­der­ver­ein mit Vor­sit­zen­dem Franz Hager, den Bür­ger­meis­tern Josef Sai­ler und Gün­ter Baum­gart­ner mit den jeweils amtie­ren­den Gemein­de­rä­ten, Pfarr­ge­mein­de­rat und Kir­chen­ver­wal­tung, Gebiets­re­fe­rent vom bischöf­li­chen Bau­re­fe­rat, Tho­mas Rösch, Kunst­re­fe­rent Alo­is Brun­ner, Archi­tekt Mar­tin Ber­ger (Rott­hal­müns­ter), Mar­tin Satt­ler von der Dom­schrei­ne­rei Pas­sau und den betei­lig­ten Fir­men. Es hat sich gelohnt“, sag­te Heindl zu Tho­mas Rösch und über­reich­te das ers­te Geschenk. Wei­te­re folg­ten für Josef Sai­ler, Emma Schwarz­bau­er („Eine Frau, die Geld machen kann“) und Bischof Ste­fan Oster. 

Die Altar­wei­he umrahm­ten der Kir­chen­chor mit Bar­ba­ra Fran­ken­ber­ger und der Vils­lei­ten-Gitar­ren­mu­si sowie Orga­nist Mar­kus Neu­may­er. Zur Auf­füh­rung kam die Asba­cher Mes­se“, die von Moni­ka Kagerl geschrie­ben wur­de, der Mut­ter von Sis­si Kagerl von der Vilsleiten-Gitarrenmusi.

Einen Hin­weis hat­te Heindl auch noch: Nicht alle Votiv­ta­feln sind in der Kir­che auf­ge­hängt, son­dern eine Aus­wahl. Alle ande­ren sei­en sorg­sam in der Wall­fahrts­kir­che ver­wahrt und kei­nes­wegs – wie man­cher­orts behaup­tet – ent­sorgt. Auch bei den Ker­zen sei nur ein Teil in den neu­en Vitri­nen. Sie sol­len immer wie­der gewech­selt werden. 

Nach dem Got­tes­dienst war vor der Kir­che für das leib­li­che Wohl gesorgt. Ein gro­ßes Pro­jekt fand unter wol­ken­ver­han­ge­nem Rot­ta­ler Him­mel einen kuli­na­ri­schen Abschluss. Unter den Gäs­ten waren auch Land­rat Micha­el Fah­mül­ler, Bür­ger­meis­ter Gün­ter Baum­gart­ner und sei­ne Bad Birn­ba­cher Amts­kol­le­gin Dag­mar Feicht, Pas­to­ral­re­fe­ren­tin Tere­sa Aigner sowie Mar­tin Kie­s­wim­mer vom Verwaltungszentrum. 

Text: Vik­tor Gröll

BY 2022 07 Altarweihe Langwinkl 5 Viktor Grill
Kirchenzug zur Altarweihe in Langwinkl
BY 2022 07 Altarweihe Langwinkl 4 Viktor Grill
Einige Ehrengäste vor dem Eingang der Wallfahrtskirche Langwinkl nach der Altarweihe.
BY 2022 07 Altarweihe 2 Dankesworte Johann Lehner
Die Mitglieder des Pfarrgemeinderates und der Kirchenverwaltung sorgten nach der Altarweihe für das leibliche Wohl.

Videobeitrag von Niederbayern TV Passau

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Weitere Fotos von der Altarweihe

Dankesworte zur Altarweihe

Am 23. Juli 2022 fand der fei­er­li­che Dank­got­tes­dienst mit Altar­wei­he in Lang­winkl mit Bischof Dr. Ste­fan Oster SDB statt. Ein sol­ches Ereig­nis kann nur funk­tio­nie­ren, wenn zahl­rei­che Per­so­nen mit anpa­cken. Des­halb möch­ten wir hier­mit allen Betei­lig­ten und Teil­neh­mern ein ganz herz­li­ches Dan­ke­schön aus­spre­chen. Dies betrifft die Hel­fer bei Vor­be­rei­tung und Durch­füh­rung, den Kir­chen­dienst, die Mit­wir­ken­den bei der fest­li­chen musi­ka­li­schen Umrah­mung des Got­tes­diens­tes, die Geld­spen­der, die Spen­der der Häpp­chen und jeden Ein­zel­nen, der zum guten Gelin­gen der Fei­er bei­getra­gen hat. Es war ein unver­gess­li­ches und sel­te­nes Ereig­nis, das im Gedächt­nis blei­ben wird.Ein herz­li­ches Vergelt’s Gott sagen der Pfarr­ge­mein­de­rat und die Kir­chen­ver­wal­tung Bayerbach!

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