Es war ein langer Tag des Abschiednehmens für Diakon Mario Unterhuber. Nach mehr als 20 Jahren Tätigkeit in verschiedenen Funktionen verlässt er zum 31. August unseren Pfarrverband. „Es war schon emotional, mir ist die Gegend in 21 Jahren ja auch zur Heimat geworden, die ich nun ein Stück weit verlasse“, verriet Mario Unterhuber im Nachgang.
Der Abschiedsreigen begann in der Klinik Rosenhof und bei MediVital. Beide Einrichtungen hatte Unterhuber ja auch im Rahmen seiner Tätigkeit betreut. Am Abend war dann Gottesdienst zum Patrozinium in der Jakobskirche in Brombach mit anschließendem Jakobsfest – ein idealer Rahmen für eine würdige Verabschiedung. Musikalisch wurde der Gottesdienst vom Frauenbundchor unter Leitung von Maria Steinhuber gestaltet.
Nicht alle fanden Platz in der Kirche, sogar davor standen noch Besucher und feierten den Gottesdienst von draußen aus mit. Zelebriert wurde der Gottesdienst von Pfarrer Hans Heindl, Mario Unterhuber und Pastoralreferentin Teresa Aigner. Pfarrer Heindl stellte zu Beginn den heiligen Jakobus kurz vor. Als Pilger brachte dieser die Botschaft Christi bis nach Spanien.
Jakobus war auch Thema der Predigt von Mario Unterhuber. Als Pilger werde Jakobus oft mit einer Muschel abgebildet. Die Muschel war wichtig, um an Quellen Wasser schöpfen zu können, so Unterhuber. Als Abschiedsgeschenk verteilte er Pilgermuscheln und wünschte den Besuchern, wie der berühmte Heilige immer unterwegs zu bleiben, geistig wie körperlich. „Wo keine Bewegung mehr ist, stirbt etwas“, sagte er und bezog das auf alle Bereiche, auch auf die Kirche. Dass er selbst in Bewegung bleibt, dafür sorgten diverse Abschiedsgeschenke, unter anderem ein Wanderrucksack.
Die stellvertretende Pfarrverbandsratsvorsitzende Anneliese Wagner erinnerte an den Werdegang von Mario Unterhuber. Seit September 2002 war der Pfarrverband Bad Birnbach seine Arbeitsstelle, mit kurzen Unterbrechungen und wechselnden Arbeitsbereichen. Zunächst waren das nur die Pfarreien Bad Birnbach und Kirchberg, dazu der Unterricht in der Schule. Der Pfarrverband wuchs, Hirschbach, Asenham und Bayerbach kamen hinzu. Mario Unterhuber wurde unter anderem mit der Betreuung der Pfarrei Hirschbach beauftragt. „Er hat unseren Pfarrgemeinderat bei allen Sitzungen begleitet, mitberaten und vieles mitorganisiert“, erinnerte Anneliese Wagner. Für die Gruppierungen und Verbände war er jahrelang geistlicher Beirat, kümmerte sich gerne um die Landjugendgruppe und die Ministranten und organisierte beispielsweise Ausflüge, Landjugendspiele und Grillfeiern mit. Ebenso war er geistlicher Beirat für den DJK-SV Hirschbach-Brombach. Die Kindergartenkinder in Brombach besuchte er zu verschiedenen Anlässen im Kirchenjahr und erteilte den Blasiussegen, feierte mit ihnen das Martinsfest. Jüngstes Großereignis war das 50-jährige Kindergarten-Jubiläum. Für den Katholischen Frauenbund gab er auf Pilger- und Wanderausflügen geistliche Impulse. Die größeren Fahrten und Wallfahrten nach Rom und vor wenigen Wochen nach Irland organisierte er als geistlicher Reiseleiter. 10 Jahre war Unterhuber geistlicher Beirat in der Vorstandschaft des Pfarr-Caritasvereins Hirschbach-Brombach. Dabei baute er zusammen mit dem Verein einen Krankenbesuchsdienst auf, gab Anregungen zur Unterstützung von hilfsbedürftigen Menschen, organisierte Veranstaltungen für Senioren mit. „Für die ganze Pfarrgemeinde war Mario Ansprechpartner, Zuhörer und im besten Sinn des Wortes Seelsorger in allen Bereichen und Situationen des Lebens, besonders bei der Feier von Taufen, Trauungen, Beerdigungen“, würdigte Wagner seine Tätigkeit.
Auf Pfarrverbandsebene arbeitete er in der neuen „Firmvorbereitung ab 16“ von Anfang an prägend mit. Als er vor zwei Jahren in die Krankenhausseelsorge nach Pfarrkirchen wechselte, änderte sich auch der Arbeitsbereich im Pfarrverband und er war in der Hauptsache „nur“ noch Kur- und Altenheimseelsorger in Bad Birnbach, was immer schon — neben der Pfarrei Hirschbach — zu seinen Hauptaufgaben gehörte.
Gerade die Bedeutung der Kurseelsorge stellte Bürgermeisterin Dagmar Feicht besonders heraus. Diese werde wieder zunehmend wichtig. Sie erinnerte an die Mitwirkung von Mario Unterhuber beim wichtigen Studienprojekt zur Betrieblichen Gesundheitsförderung und an eine gute Zusammenarbeit mit der Kurverwaltung des Marktes in vielen Bereichen. Feicht wünschte sich, dass dieser Bereich der Kur- und Klinikseelsorge im Kurort nicht vernachlässigt wird. Sie überreichte ebenfalls ein Abschiedsgeschenk an den populären Geistlichen.
Das größte Geschenk für Mario Unterhuber selbst war wohl aber die Anwesenheit vieler Menschen, die er als Seelsorger oft auch in schwierigen Zeiten begleitet hat. Viele kamen, um sich zu bedanken und Mario Unterhuber gute Wünsche mit auf seinen Weg zu geben. Weitere Gäste waren Pater David Gabriel, der ebenfalls scheidende evangelische Kurseelsorger Dr. Philipp Augustin, 2. Bürgermeister Franz Thalhammer sowie Abordnungen aus allen Teilen des großen Pfarrverbandes.
Die Mitglieder von Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung und viele Freiwillige hatten kleine Speisen zubereitet. Am Buffet konnten sich dann alle bedienen und am Kirchenvorplatz trotz Regenwetter den Abend gemeinsam verbringen. Getränke und Essen wurde kostenlos abgegeben, es stand aber eine Spendenbox bereit. Diese wurde von den Mitfeiernden gut gefüllt. Die Spenden in Höhe von 881,91 Euro kommen dem Erhalt der Jakobskirche in Brombach zugute.
Text: Viktor Gröll
